Samstag, 16. Mai 2015

Im Ländle

Über Ostern war ich mal wieder "zu Hause". Nachdem ich diese letzten zwei Worte geschrieben habe, habe ich sofort den Drang, sie durch etwas anderes zu ersetzen. Stuttgart ist nicht mein zu Hause, nicht meine Heimat, nicht meine erste Liebe. Alle Gefühle, die man mit Heimat verbindet (Ursprünglichkeit. Sehnsucht. Wohlfühlen. Dahingehören und Vondortkommen), treffen auf mich und Stuttgart einfach nicht zu, werden es vermutlich niemals.

Stuggibuggi ist mein Geburtsort. Ich wurde dort auf die Welt losgelassen, oder man hat die Welt auf mich losgelassen. Und ich bin dort geblieben, bis es mich 2010 so weit wie möglich weggezogen hat. Ans andere Ende Deutschlands. Nach Bremen.
In Stuttgart bin ich eigentlich nie gerne gewesen. Behaupte ich jetzt einfach mal so, wenn ich so zurückblicke. Ich glaube, als Kind und Teenager macht man sich einfach keine Gedanken darüber, ob man lieber in einer anderen Stadt leben möchte. Bei mir kam relativ schnell der Drang auf, dass ich in Köln wohnen und leben möchte. Das fand ich echt gut, diese Vorstellung. Ich blieb in Stuttgart. Meine Zeit war nicht so dolle, wie sie hätte sein können. Meine Freundschaften sprunghaft und unausgeglichen. Ich konnte persönich nicht gerade überzeugen, weder Freunde noch Familie. Mit mir hat es keiner so richtig leicht gehabt und ich am wenigsten.  Das ist übrigens gänzlich anders, seit dem ich im wunderschönen Norden wohne.

Jedenfalls, es zieht mich wirklich nicht zurück. Schon der Gedanke an "ich muss nach Stuttgart" bewirkt bei mir ein "was kann ich alles machen, um aus Stuttgart raus zu kommen?". Doch meine liebe Familie lebt dort, und so tut man als Kind und Schwester seine Pflicht und kommt der Familie auch mal entgegen, anstatt immer zu erwarten, dass sie gefälligst in den viel schöneren Norden kommen. Ein paar wenige Freunde in Stuttgart sind mir auch noch geblieben. Das sind die wirklich guten, weil sie irgendwie alles überdauert haben. Oder weil sie neu dazu gekommen sind.

Nun war ich also doch wieder in der Stadt, in die ich eigentlich nicht mehr gehen möchte. Sie ist schon ganz schön, man kann viel machen. Lohnt sich auf jeden Fall für einen Mehrtagestrip, und das meine ich ehrlich und ernst. 10 Tage war ich da, und wenn ich zurückblicke, ist schon wieder alles ziemlich verschwommen. Ostern ist ja auch schon wieder eine ganze Weile her. Ich habe liebe Freunde getroffen, gekocht, gegessen und erstaunlich wenig getrunken. Ich war wild tanzen, noch wilder tanzen, und ganz schön viel am rumhängen. Ich habe geshoppt bis zum umfallen, war im Märchengarten und in der Sauna. Ich habe gekocht und gekocht und gegessen und gegessen.
Die Zeit ist relativ schnell rumgegangen, die negativen Gedanken sind weggeblieben, neue und schöne Erinnerungen sind dazu gekommen. Naja, verschwommen ;)

Ich kann festhalten: Stuttgart, naja. Geht alle hin da, aber lasst mich in meinem wunderschönen Hamburg bleiben, ja? Stuttgart und ich, wir werden einfach keine Freunde.

Übrigens: Ich bin schon wieder viel unterwegs. Ich war in Leipzig und bin in Cuxhaven. Ich bin vor allem viel im Büro, da die Saison ja einfach wieder losgeht. Bald bin ich dann bei Rock am Ring und beim Hurricane. Zwischendurch hatte ich Besuch aus London und aus Bremen. Die Welt kommt zu mir, solange ich nicht zu ihr kann. Ich habe meinen Winterurlaub gebucht. Oder besser, die Flüge. Nach Sri Lanka wird es gehen, 3,5 Wochen mit dem Rucksack. Abenteuer. Ich will raus in die Welt, dringend.